Die Burg ist das Gebäude, die das Erscheinungsbild der Stadt Desenzano prägt, egal ob man es aus dem Landesinneren, vom Hafen oder vom See aus betrachtet.
Der Ursprung der Burg führt auf das frühe Mittelalter Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Wahrscheinlich wurde sie auf den Fundamenten eines römischen Kastell errichtet. Trotz Erweiterung des südlichen Teils wurde sie aber nie eine militärische Festung, obwohl sie zur Unterbringung einer Garnison ausgebaut wurde.
Sie diente hauptsächlich als Zufluchtsort für die Bevölkerung. Im Inneren der Burg gab es weiterhin Wohnungen von Bürgern, die bereit waren, im Falle einer Gefahr diejenigen aufzunehmen, die außerhalb der Burgmauern lebten.
Nach und nach verlor die Burg ihre Funktion als Zufluchtsort. Sie wurde trotz allem von Familien bewohnt, obwohl der Verfall zum größten Teil während des 19. Jahrhunderts anhielt. In der Burg befand sich auch eine Kirche, die St. Ambrosius-Kirche, die als Privathaus genutzt wurde. Der Grundriß der Burg ist der eines unregelmäßigen Rechtecks. Am Eingang der Nordseite erhebt sich ein Turm, der die Zugbrücke, deren Schlitze für die Ketten noch erhalten sind, schützte. Der Turm ist massiv, mit Fenstern im oberen Teil.
Die Burg wurde ab 1882 als Kaserne benutzt. Anfangs als Sitz der Infanterie, dann für die Bersaglieri und schließlich von den Alpentruppen in den 30er Jahren bis 1943. Die alte Burg, die abgesehen von der Fassade keine besondere architektonische Schönheit aufweist, ist von unbestreitbarem historischem Interesse und szenografischem Reiz. Von der alten Burg sind einige Teile der Ringmauern mit bröckelnden Zinnen zwischen den vier abgeschnittenen Ecktürmen erhalten. Einzige Ausnahme ist der Eckturm an der Nord-Ostecke, der bis 1940 als Wachturm diente.
Seine Terrasse bietet einen der schönsten Ausblicke auf den Gardasee.